food4future

Nahrung der Zukunft

Modulare Indoor Farmen, smarte Ernährung und neue Nahrungsquellen für nachhaltige Ernährungssysteme

Die globalen Herausforderungen durch Klimawandel, Ressourcenknappheit und das Wachstum urbaner Räume stellen unser Ernährungssystem vor nie dagewesene Aufgaben. Das Forschungsprojekt food4future entwickelt visionäre Ansätze – damit auch unter extremen Bedingungen wie Wasserknappheit und fehlenden Ackerflächen eine gesunde, nachhaltige Ernährung für alle Menschen sicher ist.

Globale Herausforderungen für das Ernährungssystem

Klimawandel, Wasserknappheit und der Rückgang landwirtschaftlicher Flächen bedrohen die Versorgung mit Lebensmitteln weltweit. Gleichzeitig wächst der Bedarf an nachhaltigen, gesunden und lokal produzierten Nahrungsmitteln – insbesondere in urbanen Räumen. food4future setzt genau hier an und entwickelt Konzepte, die auch unter extremen Bedingungen eine sichere Ernährung ermöglichen.
Im Zentrum der food4future-Vision steht die Frage: Wie kann Ernährung in einer Welt gelingen, in der Frischwasser und landwirtschaftliche Flächen knapp sind? Die Antwort: Durch die Erschließung neuer, bisher wenig genutzter Nahrungsquellen und die Entwicklung urbaner, nachhaltiger Produktionssysteme, die innerhalb der planetaren Grenzen operieren. So werden etwa stillgelegte U-Bahn-Tunnel oder ehemalige Industrieanlagen zu innovativen Orten der Lebensmittelproduktion umfunktioniert. Die Wertschöpfungsketten werden kürzer, die Produktion rückt näher an die Verbraucher*innen.

food4future-organismen
Grillen, Quallen, Algen und Salzpflanzen auf dem Teller – „food4future“ entwickelt Lösungen für eine urbane Lebensmittelproduktion auf Basis alternativer Nahrungsquellen.

Zukunftsweisende Technologien für urbane Ernährung

food4future verbindet gezielt verschiedene Schlüsseltechnologien, um alternative Indoor-Produktionssysteme zu etablieren. Im Fokus stehen vier Modellorganismen: Makroalgen, salztolerante Pflanzen (Halophyten), Quallen und Hausgrillen. Diese Organismen werden in modularen, multifunktionalen „Urbanen Bioräumen“ kultiviert – hochmoderne Bioreaktoren aus innovativen, nachhaltigen Materialien, ausgestattet mit (UV-)LED-Technologie. Ziel ist es, die Nährstoffzusammensetzung der Organismen gezielt zu optimieren und Synergien durch Co-Kultivierung zu nutzen.

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Koordination
Prof. Dr. Monika Schreiner
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.

www.food4future.de

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Projektmanagerin
Jette Berend
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.

Wissenschaftskommunikation
Susann Pophal
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.

Kontakt
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren
Tel.: +49 (0)33701 78-154
E-Mail: info@food4future.de


Projektpartner

Alfred-Wegener-Institut (AWI)
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Forschungsbereich Polymermaterialien und Composite (PYCO)
Freie Universität Berlin
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin)
Humboldt-Universität zu Berlin
Julius-Kühn-Institut (JKI)
Leibniz-Innovationshof / Leibniz InnoHof
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB)
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ)
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
Technische Hochschule Wildau
Thünen-Institut für Betriebswirtschaft
Thünen-Institut für Marktanalyse (TI-MA)
Universität Bayreuth

Industriepartner

InnoMat GmbH
AlgenProjekt Meeresalgenland UG
Brandenburger Seefisch (in Gründung)
Cosmacon GmbH
Elea Technology GmbH
Hermetia Baruth GmbH
Esencia Foods
Institut für Getreideverarbeitung GmbH (IGV)
Jellyfish Farm GmbH
Silicann Systems GmbH
Stadt Kulmbach
Bad Saarow Kur GmbH
Studierendenwerk Berlin (Standort Campus Oberschöneweide)
Hochschule Bremerhaven
Deltec GmbH
MARE
OceanBasis GmbH
Mibelle Group
Eklipse
SeaWheat COST Action
EU4Algae

food4future – Wegweiser für die Ernährung von morgen

In der ersten Projektphase hat food4future gezeigt, dass die Kultivierung alternativer Organismen in urbanen Bioräumen technisch und ökologisch möglich ist. In der zweiten Förderphase werden die bisherigen Labormuster und Pilotprojekte weiterentwickelt und für eine kommerzielle Nutzung vorbereitet. Indoor-Kultivierungssysteme für Makroalgen und Halophyten werden auf größere Produktionsvolumina (bis zu 2000 Liter) ausgebaut, um eine stabile und qualitativ hochwertige Biomasseproduktion zu gewährleisten. Die Nutzung erneuerbarer Energien, die Integration von Reststoffströmen (z.B. Sole-Abwasser, Abwasser aus der Garnelenproduktion) und zirkuläre Produktionsansätze stehen im Vordergrund. So wird die Produktion nicht nur ressourceneffizienter, sondern auch nachhaltiger gestaltet.

Neben etablierten Arten wie Ulva (Meersalat) und Cassiopea andromeda (Mangrovenqualle) werden weitere vielversprechende Makroalgen- und Quallenarten sowie Halophyten auf ihre Eignung und ernährungsphysiologischen Vorteile untersucht. Durch gezielte Anpassung der Kultivierungsbedingungen und den Einsatz von UVB-LED-Technologien werden Nährstoffgehalte wie Vitamine, Antioxidantien und Proteine weiter verbessert. Ebenfalls wird die gewonnene Biomasse zu innovativen Lebensmitteln verarbeitet und ihre Nährstoffaufnahme beim Menschen in ernährungsphysiologischen Studien getestet.

Gesellschaftliche Einbindung und Transformation

food4future setzt auf einen transdisziplinären Ansatz und bindet Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft frühzeitig in den Entwicklungsprozess ein. Verhaltensökonomische Experimente und ethnografische Studien erforschen, wie neue Ernährungsformen angenommen werden und welche Auswirkungen sie auf Konsumverhalten und Esskultur haben. So werden Akzeptanz und Marktfähigkeit der Innovationen gestärkt.

Mit seinem ganzheitlichen Konzept, das technologische Innovation, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformation verbindet, zeigt food4future, wie urbane Räume zu produktiven Zentren der Lebensmittelproduktion werden können. Neue Nahrungsquellen leisten einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen, resilienten Ernährung.