GreenGrass

Innovative Nutzung des Grünlands für eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft im Landschaftsmaßstab

Grünlandflächen auf dem Rückgang

Grünlandschaften haben sich über die Jahrhunderte, maßgeblich geprägt von in der Landschaft weidenden Nutztieren entwickelt. Die im Grünland vorhandene Artenvielfalt ist dabei zu einem erheblichen Teil koevolutiv mit der Beweidung durch Nutztiere entstanden. In der Agrarwirtschaft sind Grünlandflächen heute wichtige Lieferanten vielfältiger und bedeutender Ökosystemleistungen.

Die Grünlandnutzung nimmt jedoch aus verschiedenen Gründen immer weiter ab und gefährdet damit auch die erbrachten, wichtigen Ökosystemleistungen. Einerseits verstärkt die moderne Viehhaltung den Druck, Ackerflächen für die Futterproduktion zu nutzen. Andererseits nutzen viele Landwirt*innen die Weidewirtschaft nicht mehr, da sie zu arbeits- und zeitintensiv ist, um mit der Stallhaltung vergleichbare Milchleistungen zu erwirtschaften. Die durch den Mehraufwand anfallenden Kosten werden zudem nicht angemessen vergütet. Eine Trendwende ist dringend nötig, um die Weidetiere wieder in die Landwirtschaft zurückzubringen und die ökologische, ökonomische und kulturelle Bedeutung des Grünlandes wiederherzustellen und zu erhalten.

Innovativer Technologien für die Weidesysteme der Zukunft

Zukunftsweisende Technologien für den Erhalt des Grünlands

Um dem aktuellen Trend entgegenzuwirken und das Potenzial des Grünlands auszuschöpfen, ist es an der Zeit, eine nachhaltige Weidewirtschaft auch unter Anwendung innovativer Technologien zu betreiben. GreenGrass will genau dies erreichen. Dafür werden im Rahmen des Projektes sog. Tierlenkungstechnologien (engl. virtual herding technologies) entwickelt und erprobt, die das Hüten und Lenken der Tiere in der Landschaft ohne Zäune ermöglichen. Verbunden wird dies mit dem Monitoring des saisonalen Angebots an Futterpflanzen auf der Weide durch moderne Fernerkundungssysteme.

Bei der gezielten Lenkung der Tiere in der Landschaft kommen Drohnen sowie Satellitenbilder zum Einsatz, die alle nötigen Informationen sammeln und bereitstellen. In einem neuartigen Mehrebenen-Informationssystem fließen die Daten später zusammen und werden analysiert, um die räumlich-zeitliche Lenkung der Tiere computergesteuert zu gewährleisten und beispielsweise schützenswerte Habitate zu umgehen. Auf diese Weise lässt sich der enorme Arbeitsaufwand der Weidewirtschaft für die Landwirt*innen reduzieren und eine nachhaltige Weidenutzung realisieren. Das Ergebnis sind hochwertige Qualitätsprodukte, die sich für die Landwirt*innen gewinnbringend vermarkten lassen. 

Um eine zukunftsweisende und nachhaltige Weidewirtschaft zu erreichen und das Grünland zu erhalten, integriert GreenGrass transdisziplinär Expertisen aus allen relevanten Bereichen: Wissenschaftler*innen aus der Graslandforschung, Landschaftsökologie, Fernerkundung, Informationstechnologie, Betriebs- und Umweltökonomie, Agrarpolitik und der Transformationsforschung sowie Partnern aus der Praxis entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Die GreenGrass-Struktur

Koordinator
Prof. Dr. Johannes Isselstein

Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Georg-August-Universität Göttingen

Von-Siebold-Str. 8
37075 Göttingen

Tel.: +49(0) 551 39-24375
E-Mail: jissels@gwdg.de

www.greengrass-project.de


Projektpartner
Unversität Göttingen
Humboldt-Universität zu Berlin
Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg
Justus-Liebig-Universität Giessen
Universität Hohenheim
Universität Kassel
Universität zu Köln
horizont​​​​ group GmbH
Texas Trading GmbH
Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V.