Auf geht's in die Raumschiffökonomie:

Roboter auf der Blumenwiese und Gemüse von der Kläranlage

12.09.2020
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Die Diskussionsrunde im Futurium. V.l.n.r. Ralf Bloch, Tobias Hülswitt, Sandra Schwindenhammer und Gerhard de Haan.
Die Diskussionsrunde im Futurium. V.l.n.r. Ralf Bloch, Tobias Hülswitt, Sandra Schwindenhammer und Gerhard de Haan.

Diskussion mit Livestream im Futurium

Kreislaufwirtschaft statt Verschwendung von Ressourcen: Die Kombination aus Natur und Hightech kann dabei helfen, die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Abfallstoffe können zum Beispiel zu Rohstoffen werden, um Nahrungsmittel und Energie zu produzieren. Wissenschaftler*innen arbeiten auf Hochtouren, um diese Umstellung möglich zu machen. Den großen Fragen, die mit dieser Umstellung einhergehen, haben sich am Samstag, den 12.09.2020 drei Expert*innen im Futurium gestellt.

Bioökonomie, was ist das? Moderator des Talks, Tobias Hülswitt, versuchte sich zur Eröffnung der Gesprächsrunde an einer Definition dieses Begriffs. Anschließend wurde das Publikum befragt und konnte seine Meinung zu bioökonomischen Innovationen mittels einer Liveabstimmung abgeben.
Nach dieser Aufwärmphase waren Moderator und Publikum bereit, die Podiumsgäste des Tages zu begrüßen: Gerhard de Haan, Professor für Innovationsforschung und nachhaltige Entwicklung der Freien Universität Berlin, Sandra Schwindenhammer, stellvertretende Verbundkoordinatorin des Agrarsysteme der Zukunft Konsortium SUSKULT und Ralf Bloch, co-Koordinator des Konsortiums DAKIS.

 

„Ich wusste gar nicht, dass ich das brauche.“ Mit diesen Worten beschrieb Gerhard de Haan erfolgreiche technische Innovationen der Vergangenheit.

Erfolgsversprechend sind auch die vor Ort vertretenen Projekte: SUSKULT arbeitet an der Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel in Metropolregionen und DAKIS an einem digitalen Wissens- und Informationssystem für die Landwirtschaft. Mit diesen Ideen soll den gegenwärtigen Herausforderungen wie der steigenden Weltbevölkerungszahl und dem damit stetig steigendem Bedarf an Nahrungsmitteln begegnet werden.

Sandra Schwindenhammer über die Ziele von SUSKULT

„Die Zeit ist reif dafür.“

Sandra Schwindenhammer ist sich sicher, dass viele Menschen dafür bereit sind, innovativen und auch ungewohnt anmutenden Ansätzen Vertrauen zu schenken und beispielsweise Gemüse zu konsumieren, das mit zurückgewonnenen Nährstoffen aus Abwasser angezogen worden ist.

Eine Umfrage, die im Vorfeld auf Twitter und Instagram durchgeführt wurde gibt ihr recht denn sie zeigte, dass fast 75% der über 500 abgegebenen Stimmen eine vorrangig positive Einstellung zu nachhaltig gezüchteten Nahrungsmitteln besitzen. (Twitter-Frage: Würden Sie Gemüse essen, das mit Nährstoffen aus Abwasser angebaut wurde?).

Während eine hohe Zustimmung und Bereitschaft der Befragten für alternative Nahrungsmittelproduktion herrscht, spiegelt sich jedoch bei Fragen, ob man für solche Produkte auch mehr bezahlen würde, noch Skepsis wider.

Ralf Bloch über die Vision von DAKIS

„Ökosysteme tragen zu unserem täglichen Wohl bei.“

Davon ausgehend versteht Ralf Bloch den Begriff Bioökonomie als biobasierte Wirtschaft, die die Leistung der Ökosysteme stärkt, statt sie zu schwächen. Denn diese erfüllen auch für die Wirtschaft wichtige Funktionen, die wir miteinberechnen sollten. So können beispielsweise Technologien dabei helfen, die Landwirtschaft als Arbeitsplatz wieder beliebter zu machen.

Die Diskussionsrunde im Futurium, welche auch als Stream live ins Internet übertragen wurde, ermöglichte einen unterhaltsamen und anregenden Einblick in den derzeitigen Stand der agrarwirtschaftlichen Forschung.

Auf geht's in die Raumschiffökonomie: Roboter auf der Blumenwiese und Gemüse aus der Kläranlage