food4future bei re:publica campus
„Alternative nachhaltige Nahrungsquellen – (Umbrüche im) Ernährungssystem in Extremsituationen“
24.09.2020
Tilman Brück erläuterte zunächst die Treiber, die die Forscher*innen zu dem Extremszenario „No Trade“ bewogen haben: zum einen umweltpolitische Maßnahmen wie die Ökosteuer, die heutzutage diskutiert werden und Transportwege teurer machen könnten, aber auch der erstarkende Nationalismus in vielen Ländern, der sich gegen die Freizügigkeit von Waren und Arbeitskraft stellt. In einem „No Trade-Szenario“ würden wohl viele Lebensmittel teurer werden – bestimmte Formen der Ernährung könnten hier vielmehr als jetzt schon Ausdruck der Identität bzw. des Status von Eliten sein und zu verstärkten gesellschaftlichen Konflikten führen. Dieses auf Abschottung basierte Szenario sah auch das Publikum bei re:publica campus, das sowohl vor Ort als auch online die Diskussion verfolgte, als problematisch an, da man sich fragte, wie ärmere Länder mit den dann fehlenden Absatzmärkten zurechtkommen würden. Tilman Brück betonte, dass die Szenarien bewusst überspitzt gedacht wurden, dass es aber wichtig ist, problematische Entwicklungen frühzeitig zu identifizieren, und, wenn diese nicht abgewendet werden könnten, Lösungen für den Umgang mit ihnen zu finden.