Konsortium SUSKULT weiht Demonstrationsanlage ein

14.09.2022
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Von links: Eyüp Yildiz, Volkmar Keuter, Dr. Emanuel Grün, Mario Brandenburg. © Rupert Oberhäuser/EGLV
Von links: Eyüp Yildiz, Volkmar Keuter, Dr. Emanuel Grün, Mario Brandenburg. © Rupert Oberhäuser/EGLV

Das Konsortium SUSKULT von „Agrarsysteme der Zukunft“ hat in Nordrhein-Westfalen eine Demonstrationsanlage eingeweiht, in der künftig Nahrungsmittel mit aufbereiteten Nährstoffen aus einer Kläranlage angebaut werden. Das Objekt steht auf dem Gelände einer Kläranlage des Wasserwirtschaftsverbandes Emschergenossenschaft in Dinslaken. In der SUSKULT-Vision sind dort alle wesentlichen Ressourcen für den Anbau von Gemüse und Co. – Nährstoffe, CO2, Wasser, Wärme – in großen Mengen verfügbar.

Seit 2019 forschen Wissenschaftler*innen bei SUSKULT im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Agrarsysteme der Zukunft“ an einem innovativen kreislaufbasierten Agrarsystem, das Ressourcen schont und gleichzeitig hohe Erträge ermöglicht. „Mit der Einweihung der Demonstrationsanlage auf der Kläranlage Emscher-Mündung der Emschergenossenschaft (EG) beschreiten wir nun konsequent den nächsten Schritt auf dem Weg hin zu einem zukunftsfähigen Agrarsystem“, so Volkmar Keuter vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, der das Konsortium SUSKULT koordiniert.

Die Demonstrationsanlage ist in zwei Seecontainern und in einem Teil des sogenannten Technikums der Emschergenossenschaft untergebracht. Im Inneren der Anlage befinden sich die insgesamt fünf SUSKULT-Bausteine. Drei von ihnen wandeln die Ressource Abwasser in NPK-haltigen Flüssigdünger (NPK: Stickstoff, Phosphor und Kalium) um, in den anderen beiden wird dieser Dünger zur Kultivierung von z. B. Gemüse und Salat sowie gesundheitsfördernden Lebensmitteln wie Süßkartoffeln und Moringa verwendet. Der Anbau erfolgt vertikal, um die Produktion platzsparend und saisonunabhängig zu gestalten. Darüber hinaus werden Wasserlinsen produziert, die über einen hohen Vitaminanteil verfügen und als regionaler Sojaersatz dienen können.

Zur Einweihung konnte das Projektkonsortium prominente Gäste aus Politik, Forschung und Industrie begrüßen. Mario Brandenburg, parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung war ebenso vor Ort wie Dinslakens stellv. Bürgermeister Eyüp Yildiz, Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft, Prof. Manfred Renner, Institutsleiter des Fraunhofer UMSICHT, und Prof. Alexander Kurz, Leiter des Vorstandsbereichs Innovation, Transfer und Verwertung der Fraunhofer-Gesellschaft. In ihren Grußworten betonten sie unisono die Bedeutung von SUSKULT für die künftige Agrarproduktion.

Die Pressemitteilung von SUSKULT finden Sie hier.