4. Statusseminar von »Agrarsysteme der Zukunft«: Transfer und Transformation

03.10.2023
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Das 4. Statusseminar von »Agrarsysteme der Zukunft« fand in der Archenhold-Sternwarte in Berlin statt.
Das 4. Statusseminar von »Agrarsysteme der Zukunft« fand in der Archenhold-Sternwarte in Berlin statt.

Am 26. -27. September 2023 fand das vierte Statusseminar der BMBF-Förderlinie »Agrarsysteme der Zukunft« statt. Bei der Tagung mit über 150 Teilnehmenden präsentierten die acht Konsortien und die Koordinierungsstelle ihre Projektfortschritte sowie Aktivitäten der Fachkommunikation in der Archenhold-Sternwarte in Berlin. Ein besonderer Fokus lag in diesem Jahr auf der Zusammenarbeit der Konsortien zur Entwicklung und Umsetzung neuer Innovationen und deren Transferaktivitäten.

Nach der Begrüßung durch Monika Schreiner (IGZ) und Thomas Weith (ILS), Co-Leiter der Koordinierungsstelle, stimmte Christina de Wit, Leiterin des Referats für Nachhaltiges Wirtschaften und Bioökonomie am Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Grußwort auf die Veranstaltung ein. Sie bewertete die Förderlinie als ein Erfolgsmodell und zitierte Albert Einstein, der in der Archenhold-Sternwarte seinen ersten Vortrag zur Relativitätstheorie hielt: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Und sie hob hervor „Langfristige und echte Lösungen können nur entstehen, wenn gemeinsam und ganzheitlich gehandelt wird, wenn – wie bei den »Agrarsystemen der Zukunft« – Forschende und Praktiker:innen zusammenarbeiten, enge Kooperationen mit Wirtschaft und Verbänden bestehen und die Öffentlichkeit mit einbezogen wird.“ Sie betonte, dass die Konsortien bedeutend dazu beitragen, nachhaltige und resiliente Agrarsysteme zu schaffen. Diese Ziele sind auch im Koalitionsvertrag, der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation sowie in der Nationalen Bioökonomiestrategie festgeschrieben.

 

Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer und Professorin für Wissenschaftskommunikation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, stellte anschließend in ihrer Keynote-Rede dar, wie der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse gelingen kann. „Der Transfer zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ist ein ständiger Loop und wechselseitiger Übersetzungsprozess.“ Molthagen-Schnöring riet davon ab, eine diffuse breite Öffentlichkeit anzusprechen, es könnten durch Kommunikation nie alle gleichzeitig erreicht werden, eine spezifischere, ausgewählte Zielgruppe wäre wichtig. Ihre Empfehlung für die »Agrarsysteme der Zukunft« war, die Jugend anzusprechen, da sie die Entscheidungsträger:innen von morgen und Multiplikator:innen zu anderen Zielgruppen seien. Daneben erwähnte sie die Politik als relevante Zielgruppe für einen erfolgreichen Transfer.

Im Anschluss an die Keynote stellten vier Konsortien ihre Projektfortschritte vor: NOcsPs, Fahrerkabine 4.0, food4future und DAKIS berichteten von ihren Feldversuchen, der Implementierung von Reallaboren und Pilotanlagen, vom Dialog mit betroffenen Stakeholdern von Politik bis Verbraucher:innen und Praktiker:innen und gaben einen Überblick über eine Vielzahl neuer Publikationen.

Die Vorträge der Konsortien wurden ergänzt durch Posterpräsentationen, bei denen der wissenschaftliche Nachwuchs einzelne Themen der Konsortien vertieft darstellte. Im Bericht der Koordinierungsstelle erläuterten Rebecca Klopsch und Thomas Weith (ILS) die Aktivitäten von »Agrarsysteme der Zukunft« in der Öffentlichkeitsarbeit und auf Veranstaltungen und gaben einen Einblick in interkonsortiale Workshops und Handlungsfelder, sowie in der Zusammenarbeit der Konsortien.

Anschließend präsentierten Dagmara Weckowska (FU Berlin) vom Konsortium food4future, Thomas Weith (ILS) von der Koordinierungsstelle, und MarcusGeimer (KIT MoBiMa) vom Konsortium Fahrerkabine 4.0 ONFIELD Hintergründe und Impact von verantwortungsvoller Forschungspraxis auf technologische Innovationsprozesse, die zum gesellschaftlichen Wandel führen können. Marcus Geimer gab praktische Einblicke in die Umsetzungen von Innovationen mit der Wissenschaft am Beispiel erfolgreich umgesetzter Arbeiten am KIT.

Am zweiten Tag des Statusseminars stellten weitere vier Konsortien GreenGrass, RUN, SUSKULT und CUBES Circle die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeiten vor:

In der Session „Pathway to Impact“ stellte Thomas Weith (ILS) gemeinsam mit Vertreter:innen der Konsortien interkonsortiale Arbeitsgemeinschaften vor, die ausgewählte Schwerpunktthemen gemeinsam bearbeiten. Die Arbeitsgemeinschaften wurden in Workshops von den Konsortien der Förderlinie selbst aus den Transformationspfaden und Handlungsfeldern entwickelt. Bereits zwei Arbeitsgemeinschaften haben ihre Arbeit zu den Themen Governance und Nachhaltigkeit aufgenommen und konnten erste Erfolge melden. Zusätzlich gab es einen Einblick in das geplante Handeln in der zweiten Förderphase der »Agrarsysteme der Zukunft«.

Zusammenfassend betonten Monika Schreiner und Thomas Weith von der Koordinierungsstelle die Bedeutung der bisherigen Arbeiten aller Konsortien und ihr Austausch untereinander, da nun die strategische Zusammenarbeit der Konsortien weitergeführt werden könne, um die technologische und gesellschaftliche Transformation der Agrarsysteme voranzutreiben.